Weiterentwicklung des Clearing-Verfahrens

Im Rahmen der Weiterbildungsmodule und der Netzwerktreffen entwickeln wir das Clearing-Verfahren fortwährend weiter. Dafür bauen wir auf den Erfahrungen des schulischen Personals vor Ort auf, modifizieren auf dieser Grundlage das Vorgehen, passen einzelne Schritte gemeinsam an und diskutieren Optimierungsmöglichkeiten. Weiterentwicklungen des Verfahrens zielen vor allem auf seine Praktikabilität ab. Wir versuchen, unsere Schulen dabei zu unterstützen, auch praktische Fragen rund um die Implementierung schulischer Radikalisierungspräventionsstrukturen zu unterstützen. Dazu zählen etwa die folgenden Fragen:
 
  • Wie wird an eurer Schule Prävention definiert? (Wogegen soll präventiv agiert werden? Wogegen nicht?)
  • Welche Ziele verfolgt die Implementierung von Radikalisierungsprävention an eurer Schule? Wessen Interessen werden verfolgt? (Z.B. Ermöglichung eines Schulabschlusses, Schulfrieden, Entstigmatisierung der Schule in der öffentlichen Wahrnehmung) • Inwiefern lassen sich diese Ziele in eurem Landesschulgesetz wiederfinden?
  • An welche Zielgruppe wendet sich Radikalisierungsprävention an eurer Schule? Wieso?
  • Wie wird an eurer Schule Radikalisierung definiert? Inwiefern gibt es Indikatoren, die Radikalisierung anzeigen?
  • Welche außerschulischen Akteur:innen können zurate gezogen werden? Wessen externe Expertise kann genutzt werden?
  • An welche vorhandenen Schulstrukturen könnt ihr andocken? Wie lassen sich Ressourcen bündeln?
  • Aus wem besteht ein CleaRing-Team? Wer soll bei Zusammenkünften des Clearing-Teams grundsätzlich immer dabei sein? Wer soll bei Bedarf hinzugezogen werden? Auf wen sollte möglichst verzichtet werden? (Jugendamt, Schulleitung, Polizei, Eltern, Schulsozialarbeit, Klassenleitung der betroffenen Person, regionale Fachstellen, Beratungslehrkraft, Verfassungsschutz, Bezugspersonen des Jugendlichen)
  • Wie sieht die konkrete Aufgabenverteilung aus? Wer ist wofür wann wozu in welchem Umfang zuständig?
  • Wie geht ihr mit personeller Fluktuation um? Wie wird die Langfristigkeit der Implementierung von Radikalisierungsprävention an eurer Schule sichergestellt
  • Wie viele Stunden brauchen die CleaRing-Beauftragten für ihre Präventionsarbeit? Inwiefern können sie diese bekommen?
  • Wie wird die fortwährende Fachkompetenz des Clearing-Kompetenz sichergestellt (z.B. durch regelmäßige Teilnahme an CleaRNetworking-Netzwerktreffen)?
  • Inwiefern wird sichergestellt, dass möglichst alle Lehrkräfte, Schüler:innen und Eltern und die Schulsozialarbeit über das Verfahren bescheid wissen (z.B. jährliche Veranstaltung)?
  • In welchem Rahmen (z.B. Arbeitsgemeinschaft) soll Austausch über Prävention stattfinden? Inwiefern soll es an eurer Schule (regelmäßige) Präventionssitzungen geben? Inwiefern wollt ihr Zwischenbilanzen ziehen?
Für die Zukunft ist auch die Publikation eines Sammelbandes geplant, der die Expertise der Referent:innen und Coaches, die für uns im Rahmen der Weiterbildung tätig sind, bündelt und neue Ansätze und Weiterentwicklungen des Clearing-Verfahrens umfasst.