CleaRNetworking

Ziel des von der Bundeszentrale für politische Bildung bis zum 31.12.2025 geförderten Projekts ist, einen professionellen Umgang von schulischem Personal mit Verschwörungsideologien, Extremismus, Radikalisierung und gewaltbefürwortenden Phänomenen unter Schüler:innen zu schulen. Im Rahmen des Projekts wird eine Weiterbildung für schulisches Personal angeboten sowie ein Netzwerk aus denjenigen Personen aufgebaut, die diese Weiterbildung durchlaufen.

Das Clearing-Verfahren

CleaRNetworking setzt sich ein für:

Schulische Radikalisierungsprävention ist dann am erfolgversprechendsten, wenn sie systematisch betrieben wird. Unkoordiniertes Vorgehen birgt diverse Gefahren. Deswegen unterstützen wir Schulen dabei, klare Zuständigkeiten, Hierarchien und Routinen zu erarbeiten, die die Arbeit erleichtern.

Wir halten das Aufbauen und Pflegen einer guten und vertrauensvollen Beziehung zu Schüler:innen für den zentralen Schlüssel erfolgreicher Radikalisierungsprävention. CleaRNetworking strebt nach aufwändiger und gleichzeitig ertragreicher pädagogischer Arbeit statt Sanktionen, Restriktion und Härte. Wir verstehen Radikalisierung als Reaktion der sich Radikalisierenden und bemühen uns herauszufinden, worauf sie reagieren. Radikalisierungsprävention kann durch eine Bedürfnis-Brille betrachtet werden. Schüler:innen haben Grundbedürfnisse (Anerkennung, Selbstwirksamkeit, Zugehörigkeit, etc.), die durch Radikalisierung erfüllt werden können. Werden diese nicht erfüllt, kann dies die Anfälligkeit für radikale Ideologien erhöhen.

Wir verstehen unter grundgesetzlicher Freiheit nicht nur die Freiheit, eigene Überzeugungen und Traditionen auszuleben, sondern auch die Freiheit, in einer pluralistischen Gesellschaft unterschiedliche Ansichten, Verhaltensweisen und Äußerungen anzuerkennen, selbst – und gerade wenn diese nicht mit den eigenen kulturellen oder persönlichen Werten übereinstimmen. Das Grundgesetz schützt ausdrücklich auch die Rechte derjenigen, deren Meinungen, Handlungen oder Ausdrucksformen fundamental von der Mehrheit oder dem eigenen Weltbild abweichen. Wir ermutigen deswegen dazu, Kontroversität, Debatte und Diskurs zuzulassen und zu fördern.

Wir wollen individuelle Ressourcen, Potenziale, Stärken und Talente von Jugendlichen identifizieren, nutzen und entfalten, denn das macht sie weniger anfällig für radikale Ansprachen. Religion beispielsweise kann zu Konflikten führen. Gleichzeitig ist sie für viele junge Menschen eine große kraftspenende Ressource. Sie aus dem schulischen Raum zurückzudrängen, halten wir für schädlich, da sie im Leben vieler Schüler:innen wichtige Funktionen erfüllt. Weil wir die Lebensrealitäten von Schüler:innen ernst nehmen wollen, ermutigen wir dazu, legitime Räume in der Schule zu schaffen, um über Religion offen sprechen und sie auch ausleben zu können.

Wir verstehen Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention nicht als Zusatz, sondern als Teil schulischer Verantwortung. Neutralität heißt für uns nicht, dass schulisches Personal sich nicht positionieren dürfte. Vielmehr darf und soll schulisches Personal Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie als Teil des Bildungsauftrags klar vertreten. Damit erwecken wir die Schulgesetze der Länder zum Leben.

Das Netzwerk CleaRNetworking

Weiterbildungsdurchgänge
1

Weiterbildungsdurchgänge seit 2021

Netzwerktreffen
1

7 je zweitägige analoge Netzwerktreffen mit teilnehmenden Schulen zwischen 2022 und 2025

Bundesländer
1

Teilnehmende Schulen aus 11 Bundesländern
(Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bremen, Hamburg, Hessen, Berlin, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Bayern)

teilnehmende
1

teilnehmende Schulen seit 2016

Multiplikator:innen
1

weitergebildete Multiplikator:innen

Seit
1

externe Evaluation unserer Weiterbildungs- und Netzwerkarbeit seit 2020 durch die ArtSet FBB GmbH