Am 18.09. fand die erste Ausgabe unseres digitalen Gesprächsformats „CleaRExchange“ statt, zu Gast war Paul Marx, Projektkoordinator von „Inside Out e.V.“ aus Baden-Württemberg [1]. Er präsentierte den 12 Teilnehmer:innen den pädagogischen Ansatz des Vereins, der unter dem Slogan „Prävention durch Bildung. Forschung. Kunst“ kreative Programme zur politischen Bildung und zur Prävention von Extremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in Schulen entwickelt.

Das Ziel von CleaRExchange ist es, eine Austauschplattform zu schaffen, um Mitglieder des CleaRNetworking mit lokalen Präventionsakteur:innen zu vernetzen. Sören Sponick aus dem CleaRNetworking-Team betonte, dass das Format eine niedrigschwellige Möglichkeit bietet, in lockerer Atmosphäre über mögliche Kooperationen zu sprechen.

Referent Marx erläuterte, dass Inside Out vor allem auf universeller bzw. primärer Präventionsebene tätig ist. Der Verein führt primär bundesweite, aber auch internationale Projekte in Ländern wie Libanon und Malaysia durch. Vorwissen über radikale Phänomene sei nicht erforderlich; wichtig sei es, den Schüler:innen Selbstwirksamkeitserfahrungen zu ermöglichen und ihre Ängste sowie Fragen ernst zu nehmen.

Anschließend gab Marx einen Überblick über die spannenden Projekte von Inside Out. Im Projekt „Reboot“ entwickeln die Teilnehmer:innen auf einer einsamen Insel eine neue Gesellschaftsordnung und lernen dabei demokratische Entscheidungsfindung kennen. Die „XGames“, eine Live-Radikalisierungssimulation, wurden bereits über 700 Mal durchgeführt und zielen darauf ab, ein Bewusstsein für die Methoden radikaler Gruppen zu schaffen.

Ein weiteres Projekt namens „How to Verschwörungstheorien“ ermutigt Schüler:innen dazu, harmlose Verschwörungstheorien zu entwickeln und diese mit realen Erzählungen zu kontrastieren. Das Projekt „70439“ beschäftigt sich mit der RAF-Geschichte und deren gesellschaftlichem Kontext in der BRD.

Marx betonte die Bedeutung von Ambiguitätstoleranz als Schlüsselkonzept aller Angebote von Inside Out. Positive Emotionen spielen eine zentrale Rolle in der politischen Bildung und fördern nachhaltige Lernprozesse. Dies entspricht auch den Zielen des CleaRNetworking-Teams.

In der Abschlussrunde stellten die Teilnehmer:innen Fragen zur Finanzierung der Angebote. Marx erklärte, dass viele Kooperationspartner:innen und Fördernetzwerke existieren, die Kostenübernahmen ermöglichen können. Der Verein habe viele Kooperationspartner:innen und Fördernetzwerke, hob Marx hervor. Auch über die bundesweiten „Respect Coaches“ oder lokale Träger:innen seien Kostenübernahmen möglich, so der Referent und empfahl die jeweiligen Projektleitungen bei Interesse zu kontaktieren. Hier ließen sich individuelle Lösungen finden.

Der Auftakt von CleaRExchange hat gezeigt, wie wichtig es ist, Ambiguitätstoleranz und Selbstwirksamkeitserfahrungen miteinander zu verknüpfen – ein Learning, das wir in zukünftige Ausgaben einfließen lassen werden.

 

Literatur:

[1] Inside Out e.V.: https://www.io-3.de