Am 25.08.23 gestaltete Junus el-Naggar einen Workshop mit Fachkräften im Kontext religiös begründeter Extremismus. In diesem Rahmen diskutierte die Gruppe gemeinsam über die Spezifika schulischer Radikalisierungsprävention. Außerdem wurden die Aktion Gemeinwesen und Beratung e.V. sowie das von der Bundeszentrale für politische Bildung geförderte Projekt CleaRNetworking und dessen Vorgängerprojekte Clear und CleaRTeaching vorgestellt.

Im Rahmen eines Privilegienchecks wurde Schule dadurch als Ort radikaler Ungleichheit entworfen, dass die Teilnehmenden an ihre eigene Schulzeit zurückdenken und für sich selbst prüfen sollten, inwiefern sie und ihre Eltern politisch partizipieren konnten, inwiefern sie etwa von nicht barrierefreien Zugängen betroffen waren oder Opfer von religiöser Diskriminierung wurden. Daraufhin wurde gemeinsam die Rolle erörtert, die die Faktoren des Privilegien-Checks (politische Rechte, ökonomischer Status, äußere Erscheinung, etc.) in schulischer Radikalisierungspräventio spielen.

Anhand zweier Fälle von Radikalisierung aus unterschiedlichen Phänomenbereichen wurde der Zugang der phänomenübergreifenden Radikalisierungsprävention vermittelt. Dabei wurde auch auf Push- und Pull-Faktoren ebenso eingegangen wie auf biografische Gemeinsamkeiten, die Inszenierung von Dichotomisierung und Kulturkämpfen, radikale Ansprachen durch Popkultur, Actionfilme oder soziale Medien sowie Brückennarrative wie etwa Antisemitismus und Antifeminismus.

Abschließend wurden das Clearing-Verfahren, seine Voraussetzungen und die sieben Schritte von der Vorrecherche bis zur Weiterführung vorgestellt.

Der Qualifizierungslehrgang „(Umfeld-)Beratung im Phänomenbereich islamistisch begründeter Extremismus“ ist ein Projekt des BAMF-Forschungszentrums in Kooperation mit der Vereinigung Pestalozzi. Er wurde für Mitarbeiter*innen von Beratungsstellen entwickelt.